Ssennozero

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Franz repper
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Ssennozero

Post by Franz repper »

Die kämpfe unserer Division am Ssennozero im juni/juli 1944 sind gut dokumentent ("Kampf unter dem Nordlicht P 267-281 ).
Eine wichtige Ergänzug dazu ist der folgende Bericht unseres Kameraden Rudolf Binder aus Freiburg über Kämpfe, die dort im Januar 1944 stattgefunden haben

Im winter 1943/1944 hatte der Russe auch in Karelien eine rege Kampftätigkeit entfaltet . Wir Männer von der A.A .und mit uns die uns unterstellten Norwegischen Freiwilligen waren ständig in Kämpfe verwickelt

Es war am 16. Januar 1944 morgans 5.30 Uhr ,als wir auf unserer Feldwache in Ssnnozero , wo wir als 3./SS-A.A. lagen,durch heftiges Infanterifeuer geweckt wurden,dasvon der 6km entfernt liegenden Feldwache "Saschajek" kam .Diese verhältnismäßig kleine Feldwache, die nur in Zugstärke besetzt war , Konnte sich keinesfalls auf längere Zeit gegen stärkere Kräfte verteidigen . Innerhalb 15 Minuten standen wir auf Ssnnozero alarmbereit angetreten und wurden von unseren äußerst schneidigen Ostuf. Keller über die Lage informiert. Freiwillige wurden als Spitzenläufer eingeteilt .Waffen und Munition wurden umgehängt

Wer den Urwald Kennt, Kann uns nachfühlen ,was wir 40 Mann empfanden ,als wir in der Winternacht von Ssennozero ausrükten , wohl wissend ,daß wir auf starke russische Kräfte stoßen würden-800 Mann, wie sich später herausstellte .der hart gefrorene Schnee knirschte unter unseren Skiern ,under wir blickten aus weiten Augen in das vor uns befindliche Gestrüpp, aus dem jeden Augenblick der vernichtende Schlag gegen uns erfolgen konnte. Das eine war uns klar: Der Iwan würde seinen Angriff gegen Ssennozero abschirmen, da nur von dieser Seite Ersatz kommen konnte Der nächste Stützpunkt auf dem Mende Vara war zu schwach , um helfen zu können. Währenddessen ging der Kampf auf "Saschajek" pausenlos weiter .Granatwerfer und Maschinengewehre schossen durcheinander .Leuchtsignale erellten den Morgenhimmel , und wir rückten so schnell vor, wie es uns die Vorsicht eraubte
Bereits 3-4 km vor "Saschajek" bekamen wir Feindberührung, und dann ging der Tanz los ,der bis spät abends dauern sollte. Unser Zug schwärmte unter lautem "Urrä"-Geschrei aus und ging zum Angriff über, wobei es uns gelang,die ersten Verteidigungsstellunen der Russen zu überrennen .Ein Glück für uns, daß der Iwan im Walde unsere eigentlidhe stärke nicht feststellen Konnte.
Auf "Saschajek" war es den Russen inzwischen gelungen, von der Seeseite an die Feldwache heranzukommen, einen Einbruchskeil indie Minensperre zu jagen und mit mehreren Flammenwerfern zwei Gefechtsbunker auszuschalten .Auf diese stelle konzentrierte sich dann auch der Einbruchskeil, und die Russen rückten über die leichen ihrer Kameraden in die Feldwache . Die vorwiegend aus Norwegern bestehende Mannschaft von "Saschajek" sich zuletzt fast nur noch aus den Bunkern heraus In denen zum Glück genügend Handgranaten waren. Dem Feldwachenkommandanten Ustuf.Beck, der ebenfalls Norweger war , gebührt besondere Anerkennung . Aus seinem Maschinengewehr feuernd lief er ungeachtet der Gefahr zur Einbruchsstelle und mähte die Angriffsspitze der Russen nieder, bis ihn die unvermeidliche Kugel traf. Die Granatwerfer mit dem unermüdichen Heinz Lohmann hatten ganze Arbeit leisten können , da sich in der Angriffsspitze einige hundert Russen vor der Feldwache stauten.

Bei unserem Entsatz im Walde tobte der Kampf unerbittlich weiter. Wie iange mochte sich "Saschajek" wohl noch halten ?
was sich hier in wenigen Zeilen ausdrückt, war in der wirklichkeit ein langer, blutiger Gefechtstag . Alserster mußte unser
Kamerad Hochleitner aus Jugoslawien , der rechts vor mir lag und sich zu weit vorgewagt hatte, sein Leben lassen . Er hatte noch vor dem Angriff unseren Schreiber gebeten , auf seine Adresse zu achten und seinen Angehörigen alles zu schreiben Das war eine Vorahnung von der Art, wie wir sie noch oftstaunend beobachten sollten . Nach einigen Gefechtsstunden Erhielt ich den Aufrag ,mit vier Mann die Flanke des Feindes festzustellen .Wer den Karelischen Urwald kennt, Kann die Schwierigkeit des Aufttrags verstehen, zumal alles von Russen wimmelte, die weiter rückwärts teils aufgelöst durcheinanderliefen Feuersalven empfingen uns, kaum daß wir uns vom Zug etwas gelöst hatten , doch wir schoben uns auftragsgemäß weiter durch den Schnee vorwärts und schossen unentwegt, um eine möglichst große Feuerkraft vorzutäuschen . Handgranaten und Mungos flogen durch das Gebüsch. Ein Russe, den wir vor uns festgenagelt hatten , jagte sich selber mit einer Handgranate hoch .Als wir jedoch etwas kühner wurden uns erhoben, erhielt unser Kamerad Lauterwasser aus Ludwigsburg einen Lungenschuß. zum Glück war Erwin Lindemann bei uns; er Verstand als Sanitäter mehr als wir davon und tat das Nötigste. übrigens solte Kamerad Lindemann in einem der nächhsten Gefechte selbst schwer verwundet werden
Dieser Tatestand zwang uns zurück zu unserem Haufen, den wir Fünf am späten Nachmittag, auf Bauch kriechend und total erschöpft , mit dem verwundeten Kameraden erreichten . In der Zwischenzeit waren die Russen so gut wie zerschlagen; sie flohen bis auf diejenigen, die sich wegen unseres Feuers nicht zu erheben wagten und erst des nachts mit ihren Toten geholt wurden .über hundert tot Russen mußte der Feind zurücklassen; sie lagen zerstreut vor der Feldwache, und um dort hineinzukommen, mußten wir über sie hinwegsteigen
Aber noch sollte das Blutvergießen nicht zu Ende sein Die Gruppe ,die den Auftrag hatte ,die weit verstreuten Waffen der toten Russen einzusammeln, erhielt plötzlich Feuer. Dabei wurde der gruppenführer ,Uscha.Burgdorf, Sohn eines Wehmacntsgenerals, getötet .Die von unserem Zug zusammengestellte Verstärkung hatte nun die undankbare Aufgabe , den Auftrag zu Ende zu führen und nach noch lebenden Gefangenen zu sehen. Bei diesem Auftrag zeichnete sich unser volksdeutscher Kamerad Schappert aus der Ukraine, den übrigens die ganze Abeilung als Original kannte, mit seinen russischen Sprachkenntnissen besonders aus .Er schrie in das Knäuel von Menschen hinein, die da im Schnee lagen, und ich wunderte mich, wieviele von ihnen noch am Leben waren und sich erhoben .Am Abend hatten wir 25 Iwans als Gefangene beisammen, wozu noch über hundret Gefallene kamen

Es war also gelungen, mit zweimal 40 Mann von "Saschajek" und Ssennozero diesen Erfolg zu erzielen. Unsere Verluste betrugen 8 Tote und dazu die Verwundeten . Unser hochgeschätzter Oberbefehlshaber ,Generalorberst Dietl, würdigte ineinem Schreiben die Leistung der 3./SS-A.A. und ihrer Norwegischen Kameraden
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